Die Formel 1 hautnah erleben – das geht jetzt auch in Deutschland!
Die F1 Exhibition, die offizielle Wanderausstellung der Formel 1, hat Station in Oberhausen gemacht. Natürlich konnten wir uns das nicht entgehen lassen – und wie immer war die Kamera dabei.
Schon beim Betreten der Ausstellung wird klar: Hier geht es nicht einfach um Autos. Es geht um Geschichte, Leidenschaft und Geschwindigkeit. Die Räume sind aufwendig gestaltet, Licht, Sound und Atmosphäre holen dich sofort mitten in die Welt der Königsklasse des Motorsports.
 
															Von den Anfängen bis heute
Die Ausstellung führt dich Schritt für Schritt durch die Entwicklung der Formel 1 – von den waghalsigen Pionieren der Anfangszeit bis zu den heutigen Hightech-Boliden, die eher fliegenden Laboren gleichen.
Überall stehen originale Exponate: Motoren, Spoiler, Reifen, Rennanzüge, Helme und unzählige Details, die das Herz jedes Formel-1-Fans höherschlagen lassen.
 
															 
															 
															Ein besonderes Highlight sind die vielen echten Rennwagen, die hier ausgestellt sind. Unter anderem:
Marta Masu 02 von Jacky Stewart
 
															 
															 
															Der Matra MS10 war 1968 ein Wendepunkt in der Formel 1. Das Chassis „MS10-02“, gebaut von Matra in Zusammenarbeit mit Ken Tyrrell, setzte auf Leichtbau und den starken Ford Cosworth DFV V8.
Jackie Stewart gewann damit mehrere Grands Prix – darunter den Großen Preis der Niederlande, den ersten WM-Sieg eines französischen Autos überhaupt.
Heute gilt die MS10-02 als seltenes Stück Motorsportgeschichte – ein Symbol für technische Innovation und fahrerisches Können.
Toro Rosso STR2 von Sebastian Vettel
 
															 
															 
															Toro Rosso STR2 – Vettels Einstieg in die Formel 1
Der Toro Rosso STR2 war Sebastian Vettels erstes richtiges Formel-1-Auto. Gebaut für die Saison 2007, basierte er technisch stark auf dem Red Bull RB3 – was damals für Diskussionen sorgte.
Unter der Haube steckte ein Ferrari-V8 (Typ 056) mit 2,4 Litern Hubraum, kombiniert mit einem 7-Gang-Getriebe und rund 605 kg Gesamtgewicht. Das Monocoque bestand aus einer Kohlefaser-Aluminium-Struktur – solide, aber kein High-End-Bolide.
Vettel übernahm den Wagen ab dem Ungarn-Grand-Prix 2007. Der STR2 war kein Siegauto, aber er markierte den Anfang einer großen Karriere. 2008 folgte mit dem überarbeiteten STR2B der Feinschliff – und kurz darauf Vettels erster Grand-Prix-Sieg.
Ein Stück Technikgeschichte: unscheinbar, aber entscheidend für den späteren Weltmeister.
Red Bull RB16B von Max Verstappen
 
															 
															 
															Red Bull RB16B – Verstappens Weg zum ersten Titel
Der Red Bull RB16B war 2021 das Auto, mit dem Max Verstappen seinen ersten Formel-1-Weltmeistertitel holte. Technisch war er keine komplette Neuentwicklung, sondern eine überarbeitete Version des RB16 – optimiert, um Mercedes endlich zu schlagen.
Angetrieben wurde er vom Honda-V6-Turbo RA621H mit rund 740 PS plus Hybridantrieb. Das Chassis bestand aus einem Kohlefaser-Monocoque, rund 752 kg schwer, mit typischer Push- und Pull-Rod-Federung.
Das Auto war schnell, aber nicht fehlerfrei – 2021 war ein harter Kampf gegen Mercedes, kein Spaziergang. Am Ende: 11 Siege, 10 Pole-Positions und 585,5 Punkte.
Der RB16B markierte den Übergang für Red Bull – von einem Kundenteam zu einem echten Hersteller mit eigener Motorenentwicklung. Ein Meilenstein moderner Formel-1-Technik und Symbol für Präzision, Perfektion und Durchhaltevermögen.
Ferrari F1-2000 von Michael Schumacher
 
															 
															 
															Ferrari F1-2000 – Schumachers Schritt zur Dominanz
Der Ferrari F1-2000 war das Auto, mit dem Michael Schumacher 2000 endlich seinen dritten Weltmeistertitel und den ersten für Ferrari seit 1979 holte. Ein Wendepunkt – technisch und emotional.
Angetrieben wurde der Wagen vom 3,0-Liter-V10 Ferrari 049 mit rund 800 PS. Das Monocoque bestand aus Kohlefaser, kombiniert mit einem sequentiellen 7-Gang-Getriebe und dem damals neuen „permanent low line“-Design für bessere Aerodynamik. Das Gesamtgewicht lag bei rund 600 kg – kompakt, stabil, schnell.
Der F1-2000 war kein radikaler Sprung, sondern die logische Weiterentwicklung der vorherigen Modelle – aber perfekt abgestimmt auf Schumachers Fahrstil. Das Zusammenspiel aus Technik, Strategie und Fahrkönnen brachte sechs Siege und den Titelgewinn gegen McLaren-Mercedes.
Mit dem F1-2000 begann Ferraris goldene Ära: fünf Fahrertitel in Folge. Ein Auto, das die Basis für Schumachers Legende legte – präzise gebaut, gnadenlos effektiv und typisch Ferrari: laut, rot und kompromisslos.
Mercedes W154 Silberpfeil
 
															 
															 
															Mercedes W154 – Der Silberpfeil der Vorkriegsära
Der Mercedes-Benz W154 war einer der legendären Silberpfeile – gebaut für die Grand-Prix-Saison 1938, als die Rennformel neu definiert wurde. Unter der langen Motorhaube arbeitete ein 3,0-Liter-V12-Kompressormotor mit bis zu 475 PS – für die Zeit ein technisches Monster.
Das Chassis war ein Rohrrahmen aus Stahl, verkleidet mit einer Aluminiumkarosserie – leicht, stabil und aerodynamisch schlicht. Das Gewicht lag bei rund 850 kg. Gefahren wurde der W154 von Größen wie Rudolf Caracciola, Hermann Lang und Manfred von Brauchitsch.
Zwischen 1938 und 1939 dominierte Mercedes mit diesem Auto die Grand-Prix-Rennen – Caracciola wurde 1938 Europameister. Der W154 war präzise, brutal stark und seiner Zeit technisch weit voraus.
Heute gilt er als Symbol der deutschen Ingenieurskunst jener Ära – kompromisslos gebaut, mit einem klaren Ziel: schneller sein als alle anderen. Ein Stück Rennsportgeschichte, das zeigt, wie ernst Motorsport schon lange vor der Formel 1 genommen wurde.
Mercedes W02 von Michael Schumacher und Nico Rosberg
 
															 
															 
															Mercedes W02 – Der schwierige Neustart mit Schumacher und Rosberg
Der Mercedes W02 war der Formel-1-Wagen für die Saison 2011 – gefahren von Michael Schumacher und Nico Rosberg. Nach dem Comeback Schumachers sollte er eigentlich den Weg zurück an die Spitze ebnen. In der Praxis blieb der Erfolg aber aus.
Angetrieben wurde der W02 von einem 2,4-Liter-V8-Motor (Mercedes FO108Y) mit rund 750 PS. Das Chassis bestand aus Kohlefaser, kombiniert mit einem 7-Gang-Getriebe und der damals neuen KERS-Hybridtechnik. Aerodynamisch war der Wagen kompakt, aber anfällig – vor allem beim Reifenverschleiß und bei der Traktion.
Das Auto brachte zwar regelmäßig Punkte, aber keinen Sieg. Rosberg schaffte es mehrfach in die Top 5, Schumacher zeigte immer wieder Kampfgeist, doch das Paket reichte nicht gegen Red Bull, McLaren oder Ferrari.
Der W02 war also kein Gewinner, aber ein notwendiger Schritt. Er half Mercedes, Erfahrungen zu sammeln, Strukturen aufzubauen – und bereitete den Boden für die spätere Dominanz ab 2014. Ein Übergangsauto: technisch solide, sportlich durchwachsen, aber historisch wichtig für den Neuanfang der Silberpfeile.
Daneben finden Besucher auch beeindruckende Rennsimulatoren, in denen man selbst Platz nehmen und ein Gefühl dafür bekommen kann, wie fordernd die Steuerung eines Formel-1-Boliden wirklich ist.
 
															Gänsehaut pur – das Wrack von Romain Grosjean
 
															 
															Ein Moment, der unter die Haut geht: das verbrannte Wrack des Haas-Rennwagens von Romain Grosjean, mit dem er 2020 beim Grand Prix von Bahrain in die Leitplanke krachte und in Flammen aufging.
Dass er diesen Unfall überlebt hat, grenzt an ein Wunder – und genau das zeigt auch dieser Ausstellungsbereich: Formel 1 ist nicht nur Geschwindigkeit, sie ist auch Risiko, Weiterentwicklung und Sicherheit auf höchstem Niveau.
Ein Erlebnis für alle Motorsport-Fans
Ob du Formel 1 seit Jahrzehnten verfolgst oder einfach neugierig bist – die F1 Exhibition ist ein Erlebnis.
Sie zeigt die technische Entwicklung, die Menschen hinter dem Lenkrad und die unzähligen Geschichten, die diesen Sport ausmachen.
Wir können den Besuch in Oberhausen wirklich empfehlen – und wer möchte, bekommt im folgenden Video unseren kompletten Rundgang zu sehen.
👉 Hier geht’s zum Video auf YouTube:
Weitere Infos
📍 Ort: Oberhausen, Deutschland
🌐 Website: https://f1exhibition.com/de/oberhausen/
📅 Dauer: Die Ausstellung läuft über mehrere Monate – also am besten frühzeitig Tickets sichern!
Fazit:
Die F1 Exhibition ist mehr als nur eine Ausstellung – sie ist ein Stück Motorsportgeschichte zum Anfassen.
Für uns war es ein beeindruckendes Erlebnis, das uns wieder einmal gezeigt hat, warum die Formel 1 seit über 70 Jahren Menschen auf der ganzen Welt begeistert.

 
				 
     
                     
                    